Was haben diese Übungen zu dem Verhältnis von Schreibung und Lautung im Deutschen gezeigt?
 
Anmerkung: Buchstaben sind im Folgenden in spitzen Klammern geschrieben (< >).
 

Über das Verhältnis von Buchstaben zu Lauten kann ganz grundlegend gesagt werden:

  1. Es ist nicht zwingend so, dass ein Buchstabe einem Laut entspricht. Häufig repräsentieren mehrere Buchstaben einen Laut; siehe z. B. orthographisch <sch> in "Masche" oder <ck> in "wecke".
  2. Derselbe Buchstabe kann für unterschiedliche Laute stehen; siehe z. B. das <e> in den drei Wörtern "Weg", "weg" und "Wanne" (Übung 1) oder das <ch> in "Flüche" (Übung 1), "Woche" und "Chor" (Übung 4).
  3. Derselbe Laut wird manchmal mit unterschiedlichen Buchstaben dargestellt. <s> in "liebes" (Übung 3), <ss> in "Masse" und <ß> in "Maße" (Übung 2) stehen alle drei für einen stimmlosen s-Reibelaut.

Einen Aspekt wollte ich mit diesen Übungen besonders hervorheben: Welche Hinweise gibt die Orthographie auf die Länge eines Vokals?

  1. Lange Vokale:
    • Langvokale werden häufig durch Verdopplung des Vokal-Buchstabens dargestellt - siehe z. B. <aa> in "Saale" (Übung 1).
    • Der lange i-Vokal wird nicht durch Verdopplung, sondern durch die Folge <ie> gekennzeichnet; siehe z. B. "fiel" (Übung 1) oder "Liebe" (Übung 3).
    • Außerdem dient das sogenannte 'Dehnungs-h' dazu, einen langen Vokal anzuzeigen - siehe z. B. "Sahne" (Übung 1) oder "Lohn" (Übung 3).
  2. Kurze Vokale:
    • Die Verdopplung des Konsonanten-Buchstabens nach dem Vokal ist ein Hinweis darauf, dass der Vokal kurz ist. Beispiele: "Mitte" (Übung 1) und "konnte" (Übung 3).
    • Bzw. bei dem k-Konsonanten wird nicht verdoppelt, sondern die Buchstabenfolge <ck> verwendet: "Lack" (Übung 1) oder "Bäcker" (Übung 4).
Das Wortpaar "Weg" und "weg" zeigt allerdings auch, dass die Orthographie nicht immer auf die Vokaldauer hinweist.